KW12 - Dünger - Was wir wissen sollten

Ob in der Landwirtschaft, im Gartenbeet oder sogar die Grünpflanze im Topf. Damit unsere Gewächse auch mit allen Nährstoffen versorgt werden, benötigen wir Dünger. Aber was genau ist denn eigentlich Dünger?
Das Umweltbundesamt unterscheidet zwischen organischem und synthetischen Dünger. Während organischer Dünger aus Stallmist oder Bioabfällen besteht, ist der synthetische Dünger extra energieaufwendig aufbereitet worden. Eins haben beide allerdings gemein: Sie versorgen die Pflanze mit lebenswichtigen Nährstoffen wie Stickstoff oder Phosphaten. Grundsätzlich ist Stickstoff (N2) Hauptbestandteil unserer Atemluft, also für das Klima nicht weiter bedenklich. Allerdings ist es hier, wie bei allem: Die Menge macht`s! Das Eingreifen des Menschen in diesen Stickstoffkreislauf, durch unverhältnismäßiges Düngen, hat dabei Auswirkungen auf unser gesamtes Ökosystem.

Was das Düngen unserer Gärten mit dem Klima zu tun hat?

Zuerst einmal wäre die Herstellung zu benennen. Wer von uns benutzt schon wirklich organischen Dünger? Ist es doch um einiges einfacher, den vorgefertigten im Laden zu kaufen. Immerhin gibt es diesen perfekt auf die jeweilige Topfpflanze angepasst! Dabei ist die Produktion sehr energieaufwendig und setzt dabei Tonnen von Treibhausgasen frei. Im Garten soll der Stickstoff den Pflanzen dann etwas Gutes tun, dabei verarbeiten diese im Schnitt nur 20 bis 50 Prozent. Der Rest? Wird von Mikroorganismen im Boden aufgenommen und in Lachgas umgewandelt. Klingt lustig? Für das Klima ist das nicht zum Lachen, denn Lachgas ist fast 300-fach so klimaschädlich wie CO2. Der anthropogene (also menschliche) Stickstoffeintrag ist demnach Hauptursache für die Lachgas-Emissionen.

KW12 2022

Emil Schuh aus Molsberg setzt auf Nachhaltigkeit in der Gartenpflege

Auswirkungen auf unser Ökosystem

Auch unser Ökosystem bekommt die Folgen zu spüren. Durch das Ausbringen von Dünger werden auch Wälder und Naturschutzgebiete ungewollt mitgedüngt. Der stickstoff- und phosphathaltige Dünger sickert ins Grundwasser oder wird durch Bäche und Flüsse weiterverbreitet. Die Folge: Eine Überdüngung der Gewässer. Wussten Sie, dass deshalb 27% der Grundwasserkörper in Deutschland deshalb nach EU-Wasserrahmenrichtlinen in keinem guten Zustand mehr sind?

Was kann ich tun?

Für Emil Schuh aus Molsberg ist die Antwort ist ganz einfach: „Nährstoffe nur bei Bedarf zuführen!“ Und welche Nährstoffe genau? Anstelle von Mineraldünger aus dem Chemiewerk kommen bei Familie Schuh nur natürliche Dünger in den Garten. Ob der eigene Kompost, Kaffeesatz oder Nachbars Pferdeäpfel, durch das Einbringen von organischem Material in den Boden können die Pflanzen in der Wachstumsphase genau die Nährstoffe aufnehmen, die sie brauchen. Das schont nicht nur die Umwelt, sondern sorgt auch für reiche und vor allem gesunde Ausbeute im Gemüsebeet.

(Klimaschutzteam VG Wallmerod - Ausgabe 33)

foerderer


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