KW15 - Ostern

Ostern, das höchste Fest der Christen steht vor der Tür. Wir feiern unseren Glauben an das Leben nach dem Tod. Aber auch über das jetzige Leben, oder zumindest über das unserer Kinder und Enkel, sollten wir uns einmal Gedanken machen.

Der Klimawandel

Das Wort Klimawandel kennt jeder, aber was bedeutet es eigentlich für uns und unsere Umwelt? Durch den menschlichen Ausstoß von CO2 und anderen treibhausgasrelevanten Stoffen verstärkt sich der natürliche Treibhauseffekt der Erde. Im Klartext: Ob wir wollen oder nicht, auf unserer Erde wird es langsam aber stetig immer wärmer. Was für uns Menschen erst einmal verlockend klingt, ist für unser Ökosystem der blanke Horror. Die Einschränkungen für die Tiere sind vorprogrammiert, denn unser Ökosystem lebt von der Wechselbeziehung verschiedenster Tier- und Pflanzenarten. Schon kleine Veränderungen können dieses Zusammenspiel durcheinanderbringen und Nahrungsketten erheblich stören. In einer Studie zum Thema „Wildtiere in einer erwärmten Welt“ wurden Regionen untersucht und die Auswirkungen, die ein Temperaturanstieg hier mit sich bringen würde. Das Ergebnis: Ein Verschwinden von 60 bis 90% aller Amphibien, Vogelarten und Säugetiere, je nach Region.

Rückgang der Artenvielfalt

Verändert sich die Temperatur bei uns, verändert sich auch der Lebensraum unserer tierischen Mitbewohner. Wie diese darauf reagieren ist artspezifisch. Anpassen oder Abwandern ist hier die Devise. Hört sich allerdings leichter an als gesagt. Wie sollen sich Bienen oder Hummeln denn anpassen? Nektar und Pollen lassen sich ja schwer aus Betonbauten oder Stahlwerken generieren. Auch ein Abwandern ist aufgrund der menschlichen Infrastruktur und natürlichen Barrieren keine wirkliche Option. Das Erschreckende? Wir müssen auf den Klimawandel nicht warten, wir stecken mitten drin. Die Bestände von Feldsperling, Star oder Wintergoldhähnchen sind drastisch gesunken. Bei den Insekten ist ein Rückgang der roten Waldameise, Hornissen, Bienen oder der Schmetterlingsart Grünwidderchen zu verzeichnen. Und dass alles vor unserer Nase.

Was ich tun kann?

Da der Rückgang der Artenvielfalt vor allem an den veränderten Lebensbedingungen liegt, ist für Pfarrerin Heike Meissner aus Wallmerod die Sache klar: Lebensräume müssen erhalten bleiben. Vor allem wenn wir möchten, dass unsere Kinder, Enkel und Urenkel die heimische Artenvielfalt noch kennen lernen, sollten wir uns für den Erhalt von Lebensräumen einsetzen. Und das ist für jeden von uns möglich. Die evangelische Kirche macht es vor. In einem urbanisierten Umfeld ist der Garten am Pfarrhaus die letzte grüne Oase. „Gott liebt die Vielfalt, Gott liebt es bunt – wir auch“ erklärt Familie Meissner. Dadurch, dass nicht jeden Samstag der Rasenmäher geschwungen wird haben die Wiesen so die Möglichkeit lebensspendende Gräser, Samen oder Blüten zu bilden. Finden Sie Unordentlich? Nein, Insektenparadiese! Besonderes Highlight auf der Kirchwiese sind neben den Wiesenflockenblumen, Wilderdbeeren und Johannisbeersträuchern die Insektenhotels. Schon jetzt ist hier reger Betrieb. In einer Welt aus Rollrasen, Beton und Stahl eine der wenigen Zufluchtsstätten für unsere geflügelten Freunde.

KW15 2022

Pfarrerin Heike Meissner der evangelischen Kirche in Wallmerod setzt sich proaktiv für die Artenvielfalt ein.

(Klimaschutzteam VG Wallmerod - Ausgabe 36)

foerderer


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